Adabencutan 1 mg/g + 25 mg/g Gel
1 g Gel enthält:
Adapalen 1 mg (0,1 % w/w)
Wasserhaltiges Benzoylperoxid, entsprechend 25 mg (2,5 % w/w) Benzoylperoxid
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Propylenglycol (E1520) 40 mg/g (4,0 % w/w) und 3 mg/g (0,3 % w/w) Polysorbate.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
Gel.
Homogenes, opakes, weißes bis leicht gelbliches Gel
Dieses Arzneimittel ist angezeigt zur topischen Behandlung der Acne vulgaris bei Vorliegen von Komedonen, Papeln und Pusteln (siehe Abschnitt 5.1).
Adabencutan 1 mg/g + 25 mg/g Gel ist bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 9 Jahren indiziert.
Dosierung
Das Gel sollte einmal täglich abends auf alle von Akne betroffenen Hautareale aufgetragen werden; die Haut sollte zuvor gereinigt und abgetrocknet werden. Das Gel wird mit den Fingerspitzen als dünner Film aufgetragen, wobei ein Kontakt mit Augen und Lippen zu vermeiden ist (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Auftreten von Hautreizungen sollte der Patient angewiesen werden, nicht-komedogene feuchtigkeitsspendende Produkte aufzutragen, das Arzneimittel seltener (z.B. alle zwei Tage) anzuwenden, die Anwendung vorübergehend zu unterbrechen oder vollständig zu beenden.
Die Behandlungsdauer wird entsprechend dem klinischen Status vom Arzt festgelegt. Die ersten Anzeichen einer klinischen Besserung treten in der Regel nach 1 bis 4 Behandlungswochen ein.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adapalen/Benzoylperoxid wurden bei Kindern unter 9 Jahren nicht untersucht.
Art der Anwendung
Nur zur Anwendung auf der Haut.
Die Patienten sollten angewiesen werden, ihre Hände nach dem Auftragen des Arzneimittels zu waschen.
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)
Frauen, die eine Schwangerschaft planen (siehe Abschnitt 4.6)
Adabencutan darf nicht auf geschädigte Haut, weder auf verletzte (Schnittverletzungen oder Abschürfungen) noch auf sonnenverbrannte oder ekzematöse Haut aufgetragen werden.
Adabencutan darf nicht mit Augen, Mund, Nasenlöchern oder Schleimhäuten in Kontakt kommen. Bei versehentlichem Augenkontakt müssen die Augen unverzüglich mit warmem Wasser ausgespült werden.
Beim Auftreten von Hautreaktionen, die auf eine Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile der Formulierung hindeuten, sollte die Anwendung dieses Arzneimittels beendet werden.
Eine übermäßige Exposition gegenüber Sonnenlicht oder UV-Strahlung sollte vermieden werden.
Adabencutan sollte nicht in Kontakt mit gefärbten Materialien einschließlich Haaren oder gefärbten Geweben kommen, da es hierdurch zum Ausbleichen und zu Verfärbungen kommen kann.
Dieses Arzneimittel enthält 40 mg Propylenglycol (E1520) pro Gramm Gel entsprechend 4,0 % w/w, was Hautreizungen hervorrufen kann.
Dieses Arzneimittel enthält Polysorbate, die allergische Reaktionen hervorrufen können.
Dieses Arzneimittel kann bis zu 2,5 mg Benzoesäure, ein Abbauprodukt des Benzoylperoxids, pro Gramm Gel enthalten. Benzoesäure kann lokale Reizungen hervorrufen.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen mit Adapalen und Benzoylperoxid sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt, die gleichzeitig mit dem Gel auf der Haut angewendet werden könnten. Dennoch sollten andere Retinoide oder Benzoylperoxid oder Arzneimittel mit ähnlichem Wirkmechanismus nicht gleichzeitig angewendet werden. Bei der Anwendung von Kosmetika mit abrasiven, hautreizenden oder austrocknenden Wirkungen ist Vorsicht geboten, da diese in Verbindung mit diesem Arzneimittel zu additiven, irritativen Effekten führen können.
Adapalen wird nur in geringem Ausmaß über die menschliche Haut resorbiert (siehe Abschnitt 5.2), daher sind Wechselwirkungen mit systemisch wirkenden Arzneimitteln unwahrscheinlich.
Die perkutane Penetration von Benzoylperoxid ist gering und der Wirkstoff wird in der Haut vollständig in Benzoesäure metabolisiert, die rasch eliminiert wird. Daher ist es unwahrscheinlich, dass mögliche Wechselwirkungen mit systemischen Arzneimitteln auftreten.
Die orale Anwendung von Retinoiden verursacht kongenitale Fehlbildungen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wird bei topisch verabreichten Retinoiden generell angenommen, dass es aufgrund minimaler dermaler Absorption zu einer niedrigen systemischen Exposition kommt. Es kann jedoch individuelle Faktoren geben (z.B. verletzte Hautbarriere, übermäßiger Gebrauch), die zu einer erhöhten systemischen Exposition beitragen können.
Schwangerschaft
Adapalen/Benzoylperoxid ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Es liegen keine oder nur begrenzte Erfahrungen mit der topischen Anwendung von Adapalen bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben nach oraler Gabe eine Reproduktionstoxizität bei hoher systemischer Exposition gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Die klinischen Erfahrungen mit lokal appliziertem Adapalen und Benzoylperoxid in der Schwangerschaft sind begrenzt.
Wird das Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet oder wird die Patientin während der Anwendung dieses Arzneimittels schwanger, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Stillzeit
Es wurden keine Studien zum Übergang in die Muttermilch nach kutaner Anwendung von Adapalen/Benzoylperoxid Gel bei Mensch oder Tier durchgeführt.
Auswirkungen auf den gestillten Säugling sind nicht zu erwarten, da die systemische Exposition der stillenden Mutter gegenüber diesem Arzneimittel vernachlässigbar gering ist.
Adabencutan 1 mg/g + 25 mg/g Gel kann in der Stillzeit angewendet werden.
Um eine Exposition des Säuglings durch direkten Kontakt zu vermeiden, ist eine Applikation von diesem Gel auf die Brust in der Stillzeit zu vermeiden.
Fertilität
Mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel wurden keine Fertilitätsstudien am Menschen durchgeführt.
In Reproduktionsstudien an Ratten wurden jedoch keine Auswirkungen von Adapalen oder Benzoylperoxid auf die Fertilität festgestellt (siehe Abschnitt 5.3).
Nicht zutreffend.
Adabencutan kann am Verabreichungsort folgende Nebenwirkungen hervorrufen:
Systemorganklasse (MedDRA) |
Häufigkeit |
Nebenwirkung |
Augenerkrankungen |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) * |
Augenlidödem |
Erkrankungen des Immunsystems |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) * |
Anaphylaktische Reaktion |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) * |
Engegefühl im Rachen, Dyspnoe |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes |
Häufig (≥1/100 bis <1/10) |
Trockene Haut, irritative Kontaktdermatitis, Hautreizung, Brennen, Erythem, Exfoliation der Haut (Abschuppung) |
Gelegentlich (≥ 1/1 000 bis ≤1/100) |
Juckreiz, Sonnenbrand |
|
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) * |
Allergische Kontaktdermatitis, Schwellung des Gesichts, Hautschmerzen (stechende Schmerzen) und Bläschen (Vesikel), Hautverfärbungen (Hyperpigmentierung und Hypopigmentierung), Urtikaria, Verbrennungsähnliche Reaktion an der Anwendungsstelle** |
*Daten aus Post-Marketing-Beobachtungen
**In den meisten Fällen handelte es sich bei „Verbrennungsähnlichen Reaktionen an der Anwendungsstelle“ um oberflächliche verbrennungsähnliche Reaktionen; es wurden jedoch auch Fälle ähnlich Verbrennungen 2. Grades und schweren Verbrennungen beschrieben.
Hautreizungen, die nach dem Auftragen dieses Arzneimittels auftreten, sind im Allgemeinen leicht bis mäßig ausgeprägt; Anzeichen lokaler Unverträglichkeit und deren Symptome (Erythem, Trockenheit, Schuppung, Brennen und Schmerzen der Haut (stechender Schmerz)) treten vor allem in der ersten Woche in Erscheinung und bilden sich anschließend spontan zurück.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Adabencutan ist ausschließlich zur einmal täglichen Anwendung auf der Haut bestimmt.
Bei versehentlicher oraler Einnahme sind geeignete symptomatische Maßnahmen einzuleiten.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Aknemittel zur topischen Anwendung, Retinoide zur topischen Anwendung bei Akne
ATC-Code: D10AD53
Wirkungsmechanismus und pharmakodynamische Wirkungen
Adabencutan enthält eine Kombination aus zwei Wirkstoffen, deren Wirkung auf verschiedenen, aber sich ergänzenden Wirkmechanismen beruht.
Adapalen: Adapalen ist ein chemisch stabiles Naphthoesäurederivat mit retinoidähnlicher Wirkung. Studien zum biochemischen und pharmakologischen Profil haben gezeigt, dass Adapalen in die Pathomechanismen der Acne vulgaris eingreift: Es ist ein potenter Modulator der Zelldifferenzierung und der Keratinbildung und hat antiinflammatorische Eigenschaften. Mechanistisch bindet Adapalen an spezifische nukleäre Retinoid-Rezeptoren. Die derzeit verfügbaren Belege weisen darauf hin, dass topisch angewendetes Adapalen die Differenzierung follikulärer Epithelzellen normalisiert und dadurch zu einer verminderten Ausbildung von Mikrokomedonen führt. In in vitro-Testmodellen hemmt Adapalen die chemotaktischen (gerichtet) und chemokinetischen (ungezielten) Reaktionen humaner polymorphkerniger Leukozyten; außerdem hemmt es die Metabolisierung von Arachidonsäure zu Entzündungsmediatoren. In vitro-Studien haben eine Hemmung der AP-1-Faktoren sowie eine Hemmung der Expression von Toll-like-Rezeptoren (TLR-) 2 gezeigt. Dieses Profil lässt darauf schließen, dass die zellvermittelte Entzündungskomponente der Akne durch Adapalen vermindert wird.
Benzoylperoxid: Benzoylperoxid hat sich als antimikrobiell wirksam erwiesen, insbesondere gegen Cutibacterium acnes, dass sich in den von Akne betroffenen Haarfollikeln und Talgdrüsenabnorm anreichert. Der Wirkmechanismus von Benzoylperoxid wurde durch seine hohe lipophile Aktivität erklärt, die seine Penetration durch die Epidermis in die Zellmembranen von Bakterien und Keratinozyten in den Haarfollikeln und Talgdrüsen ermöglicht. Benzoylperoxid ist bei der Behandlung der Acne vulgaris als ein sehr wirksames antibakterielles Mittel mit breitem Wirkspektrum anerkannt. Es wurde nachgewiesen, dass es seine bakterizide Wirkung durch Bildung freier Radikale entfaltet, die Proteine und andere essenzielle zelluläre Komponenten in der Bakterienwand oxidieren. Die minimale Hemmkonzentration von Benzoylperoxid wirkt bakterizid und wirkt nachgewiesenermaßen auf antibiotikaempfindliche und antibiotikaresistente Stämme von C. acnes. Zusätzlich zeigt Benzoylperoxid exfoliative und keratolytische Wirkungen.
Klinische Wirksamkeit von Adapalen/Benzoylperoxid bei Patienten im Alter von 12 Jahren und älter:
Die Sicherheit und Wirksamkeit der einmal täglichen Applikation von Adapalen/Benzoylperoxid Gel zur Behandlung der Acne vulgaris wurden in zwei 12-wöchigen, kontrollierten klinischen Multicenter-Studien mit ähnlichem Studiendesign untersucht, in denen Adapalen/Benzoylperoxid Gel bei Akne-Patienten mit seinen beiden Einzelwirkstoffen, sowie mit der Gelgrundlage verglichen wurde. Insgesamt wurden 2 185 Patienten in Studie 1 und Studie 2 eingeschlossen. In beiden Studien waren ca. 49 % der Patienten Männer und 51 % Frauen im Alter von 12 Jahren oder darüber (Altersdurchschnitt 18,3 Jahre; Spannweite 12-50), die bei der Ausgangsuntersuchung (Baseline) 20 bis 50 entzündliche und 30 bis 100 nicht-entzündliche Läsionen aufwiesen. Die Patienten behandelten das Gesicht und die übrigen von der Akne betroffenen Hautbereiche nach Bedarf einmal täglich am Abend.
Die Wirksamkeitskriterien waren:
Erfolgsrate, prozentualer Anteil der gemäß globaler Einschätzung durch den Prüfarzt (Investigator’s Global Assessment, IGA) in Woche 12 als „vollständig abgeheilt“ oder „annähernd vollständig abgeheilt“ eingestuften Patienten;
Änderung und prozentuale Änderung in Woche 12 gegenüber der Ausgangsuntersuchung bezüglich: Anzahl entzündlicher Läsionen; Anzahl nicht-entzündlicher Läsionen; Gesamtzahl der Läsionen
Die Ergebnisse zur Wirksamkeit werden für jede Studie gesondert in Tabelle 1 abgebildet; Tabelle 2 enthält die kombinierten Ergebnisse. Adapalen/Benzoylperoxid Gel erwies sich in beiden Studien im Vergleich zu seinen beiden Einzelwirkstoffen sowie gegenüber der Gelgrundlage als überlegen. Insgesamt war der mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel erzielte Nettoeffekt (Wirksubstanz minus Grundlage) größer als die Summe der mit den Einzelwirkstoffen erzielten Nettoeffekte, was auf eine Potenzierung der therapeutischen Effekte beider Einzelwirkstoffe bei ihrer Anwendung in einer Fixkombination hinweist. Ein früh eintretender Behandlungseffekt von Adapalen/Benzoylperoxid Gel auf entzündliche Läsionen wurde übereinstimmend in Studie 1 und in Studie 2 nach der ersten Behandlungswoche beobachtet. Nicht-entzündliche Läsionen (offene und geschlossene Komedonen) sprachen zwischen der ersten und der vierten Behandlungswoche merklich auf die Therapie an. Der therapeutische Nutzen bei Akneknoten wurde nicht nachgewiesen.
Tabelle 1: Klinische Wirksamkeit in zwei Vergleichsstudien
Studie 1 | |||||
Studie 1 |
Adapalen+BPO |
Adapalen |
BPO |
Gelgrundlage |
|
Erfolgsrate (vollständige / annähernd vollständige Abheilung) |
41 (27,5 %) |
23 (15,5 %) |
23 (15,4 %) |
7 (9,9 %) |
|
Mediane Reduktion (% Reduktion) der |
|||||
Anzahl entzündlicher Läsionen |
17 (62,8 %) |
13 (45,7 %) |
13 (43,6 %) |
11 (37,8 %) |
|
Anzahl nicht-entzündlicher Läsionen |
22 (51,2 %) |
17 (33,3 %) |
16 (36,4 %) |
14 (37,5 %) |
|
Anzahl aller Läsionen |
40 (51,0 %) |
29 (35,4 %) |
27 (35,6 %) |
26 (31,0 %) |
|
Studie 2 | |||||
Studie 2 |
Adapalen+BPO |
Adapalen |
BPO |
Gelgrundlage |
|
Erfolgsrate (vollständige / annähernd vollständige Abheilung ) |
125 (30,1 %) |
83 (19.8 %) p<0.001 |
92 (22,2 %) |
47 (11,3 %) |
|
Mediane Reduktion (% Reduktion) der |
|||||
Anzahl entzündlicher Läsionen |
16 (62,1 %) |
14 (50,0 %) |
16 (55,6 %) |
10 (34,3 %) |
|
Anzahl nicht-entzündlicher Läsionen |
24 (53,8 %) |
22 (49,1 %) |
20 (44,1 %) |
14 (29,5 %) |
|
Anzahl aller Läsionen |
45 (56,3 %) |
39 (46,9 %) |
38 (48,1 %) |
24 (28,0 %) |
Tabelle 2: Klinische Wirksamkeit kombiniert in beiden Vergleichsstudien
Adapalen+BPO |
Adapalen |
BPO |
Gelgrundlage |
|
Erfolgsrate (vollständige / annähernd vollständige Abheilung ) |
166 (29,4 %) |
106 (18,7 %) |
115 (20,4 %) |
54 (11,1 %) |
Mediane Reduktion (% Reduktion) der |
||||
Anzahl entzündlicher Läsionen |
16,0 (62,1) |
14,0 (50,0) |
15,0 (54,0) |
10,0 (35,0) |
Anzahl nicht-entzündlicher Läsionen |
23,5 (52,8) |
21,0 (45,0) |
19,0 (42,5) |
14,0 (30,7) |
Anzahl aller Läsionen |
41,0 (54,8) |
34,0 (44.0) |
33,0 (44,9) |
23.0 (29,1) |
Klinische Wirksamkeit von Adapalen/Benzoylperoxid bei Kindern im Alter von 9 bis 11 Jahren
In einer pädiatrischen klinischen Studie wurden 285 Kinder mit Acne vulgaris einmal täglich über 12 Wochen mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel behandelt. Die Kinder waren im Alter von 9 -. 11 Jahren (53 % der Patienten waren 11 Jahre, 33 % waren 10 Jahre und 14 % waren 9 Jahre alt) mit einem Wert von 3 (moderat) auf der IGA Skala und hatten bei der Ausgangsuntersuchung (Baseline) ein Minimum von 20, aber nicht mehr als 100 Läsionen insgesamt (nicht-entzündliche und/oder entzündliche) im Gesicht (einschließlich der Nase).
Die Studie ergab, dass die Wirksamkeits- und Sicherheitsprofile von Adapalen/Benzoylperoxid Gel bei der Behandlung von Acne vulgaris im Gesicht in dieser spezifischen jüngeren Altersgruppe konsistent sind zu den Ergebnissen aus anderen Pivotalstudien mit 12 Jahre alten und älteren Patienten mit Acne vulgaris, die signifikante Wirksamkeit mit akzeptabler Verträglichkeit zeigen.
Ein anhaltender, früher Behandlungseffekt mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel im Vergleich zu dem mit Gelgrundlage wurde konsistent für alle Läsionen beobachtet (entzündlich, nicht-entzündlich und alle gesamt) in Woche 1 und kontinuierlich bis Woche 12.
Studie 3 | ||
Woche 12 LOCF: ITT |
Adapalen + BPO |
Gelgrundlage |
Erfolgsrate (vollständige / annähernd vollständige Abheilung ) |
67 (47,2 %) |
22 (15,4 %) |
Mediane Reduktion |
||
Anzahl entzündlicher Läsionen |
6 (62,5 %) |
1 (11,5 %) |
Anzahl nicht-entzündlicher Läsionen |
19 (67,6 %) |
5 (13,2 %) |
Anzahl aller Läsionen |
26 (66,9 %) |
8 (18,4 %) |
Die pharmakokinetischen (PK) Eigenschaften von Adapalen/Benzoylperoxid Gel ähneln dem PK-Profil von Adapalen 0,1 % Gel als Monopräparat.
In einer 30-tägigen klinischen PK-Studie wurden Akne-Patienten untersucht, die entweder das Gel mit der Fixkombination oder eine entsprechend konzentrierte (0,1 %) Adapalen-Formulierung jeweils in maximaler Dosierung (Applikation von 2 g Gel pro Tag) erhielten; Adapalen war in der Mehrzahl der Plasmaproben quantitativ nicht nachweisbar (bei einer quantitativen Nachweisgrenze von 0,1 ng/ml). Niedrige Adapalen-Spiegel (Cmax zwischen 0,1 und 0,2 ng/ml) wurden in zwei Proben von mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel behandelten Probanden und in drei Proben von mit Adapalen 0,1 % Gel behandelten Probanden gemessen. In der Gruppe mit der Fixkombination betrug die höchste gemessene AUC0-24h für Adapalen 1,99 ng*h/ml.
Diese Ergebnisse sind mit denen früherer PK-Studien zu verschiedenen 0,1 %-igen Adapalen-Formulierungen vergleichbar, in denen sich die systemische Exposition gegenüber Adapalen durchweg als gering erwies.
Die perkutane Penetration von Benzoylperoxid ist gering; nach Applikation auf die Haut wird es vollständig in Benzoesäure umgewandelt, die rasch eliminiert wird.
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Phototoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Studien zur Reproduktionstoxizität von Adapalen wurden an Ratten und Kaninchen sowohl mit oraler als auch mit dermaler Applikation durchgeführt. Bei sehr hohen systemischen Expositionen (orale Dosen von 25 mg/kg/Tag) wurde eine teratogene Wirkung nachgewiesen. Bei niedrigeren Expositionen (dermale Dosis von 6 mg/kg/Tag) wurden Änderungen in der Anzahl der Rippen oder Wirbel gesehen.
Mit Adapalen/Benzoylperoxid Gel durchgeführte tierexperimentelle Studien umfassen bis zu 13-wöchige Studien zur lokalen Verträglichkeit und zur Toxizität bei wiederholter dermaler Anwendung bei Ratten, Hunden und Minischweinen. Wie bei einer Benzoylperoxid-haltigen Kombination zu erwarten, zeigten sich in diesen Studien lokale Reizungen und ein Sensibilisierungspotenzial. Die systemische Exposition mit Adapalen ist nach wiederholter dermaler Applikation der fixen Kombination bei Tieren nur sehr gering, was mit klinischen pharmakokinetischen Daten übereinstimmt. Benzoylperoxid wird in der Haut rasch und vollständig zu Benzoesäure umgewandelt und nach der Resorption mit dem Urin ausgeschieden, wobei die systemische Exposition begrenzt ist.
Die Reproduktionstoxizität von Adapalen in Hinblick auf die Fertilität wurde peroral an Ratten getestet.
Es gab keine nachteiligen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit und Fertilität, auf das Überleben des F1-Wurfs, das Wachstum und die Entwicklung bis zum Absetzen, sowie auf die nachfolgende Reproduktionsfähigkeit nach der oralen Behandlung mit Adapalen in Dosen von bis zu 20 mg/kg/Tag.
Eine an Ratten durchgeführte Studie zur Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, bei denen Gruppen Benzoylperoxid in oralen Dosen von bis zu 1 000 mg/kg/Tag (5 ml/kg) ausgesetzt waren, zeigte, dass Benzoylperoxid in Dosen bis 500 mg/kg/Tag keine Teratogenität oder Wirkungen auf die Reproduktionsfunktion hervorrief.
Propylenglycol (E1520)
Glycerol
Sepineo P600
Poloxamer 124
Natriumedetat (Ph. Eur.)
Docusat-Natrium
Gereinigtes Wasser
Sepineo P600 ist ein mitverarbeiteter Hilfsstoff, bestehend aus:
Poly[prop-2-enamid-co-natrium-2-methyl-2-(prop-2-enamido)propan-1-sulfonat], Heptamethylnonan, Polysorbat 80 [pflanzlich], Sorbitanoleat
Nicht zutreffend.
18 Monate
Haltbarkeit nach Anbruch: 3 Monate
Nicht über 30 °C lagern.
Weiße HDPE/LLDPE-Kunststofftuben mit weißem HDPE-Kopf, die mit einem Aluminium-Abziehsiegel versehen und mit einem weißen Polypropylen-Schraubverschluss verschlossen sind.
Eine Tube mit 30 g
Eine Tube mit 45 g
Eine Tube mit 60 g
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Dermapharm Aktiengesellschaft
Lil-Dagover-Ring 7
82031 Grünwald
Deutschland
Tel.: 089/64186-0
Fax: 089/64186-130
E-Mail: service@dermapharm.de
7017475.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung: 05.08.2025
August 2025
Verschreibungspflichtig